Um das organische Ranking bei Google zu verbessern, kommt man an der Suchmaschinenoptimierung (SEO) nicht vorbei. Dabei beeinflussen über 200 Rankingfaktoren den Google-Algorithmus. Damit ihr bei der Optimierung keine wichtige SEO-Maßnahme vergesst, haben wir eine SEO Checkliste für euch erstellt.
1.) SEO Checkliste: Tools zur Analyse
Ohne die richtigen Tools lässt sich der Ist-Zustand der jeweiligen Domain nicht ermitteln. Und auch nach der Umsetzung der ersten SEO-Maßnahmen dieser SEO Checkliste bietet es sich an, den Erfolg mit Hilfe von passenden Tools zu analysieren. Google hat daher zwei interessante Tools zur Verfügung gestellt:
1.1) Google Search Console
Die Google Search Console ist eines dieser Tools und unterstützt Webseitenbetreiber bei der Suchmaschinenoptimierung. Sie ist ein Must-have für jeden SEO-Manager. Die Search Console ist kostenlos und bietet viele wichtige Informationen. Neben der Leistung, wird auch die Indexierung, Nutzerfreundlichkeit auf Mobilgeräten sowie verschiedene Verbesserungsvorschläge dargestellt.
1.2) Google Analytics
Auch die Nutzung von Google Analytics bietet sich an, da man Zugriff auf weitere interessante Kennzahlen der eigenen Website hat. Neben der allgemeinen Besucherzahl kann man erkennen von wo die Besucher auf die Website gelangen, wie lange sie auf der Website bleiben, wie viele Seiten im Durchschnitt aufgerufen werden und aus welcher Region der jeweilige Nutzer kommt. Zudem lässt sich Analytics mit der Search Console verbinden.
2.) Onpage-SEO: Das musst du beachten
Als Onpage-SEO werden Optimierungen direkt auf der Webseite bezeichnet. Die Hauptziele sind dabei die Verbesserung von Sichtbarkeit und Nutzererfahrung. Zudem sollte die Suchmaschinen-Crawler ohne Probleme auf die jeweilige Webseite zugreifen können und je nach Codierung crawlen und indexieren. Folgende Optimierungspunkte der SEO Checkliste 2021 müsst ihr dabei beachten:
2.1) HTTPS Verbindungen verwenden
Bei einer einfachen HTTP Verbindung ist die wichtige Datenverschlüsselung nicht implementiert. Somit werden alle Daten, die auf einer Webseite eingegeben werden, unverschlüsselt gesendet. Die Erweiterung HTTPS gewährt eine verschlüsselte Verbindung zwischen dem Browser und dem Webserver. Seit 2014 ist die HTTPS-Verbindung ein bestätigter Rankingfaktor und sollte daher auf jeder Webseite integriert werden.
2.2) URLs optimieren
Auch die Optimierung der verschiedenen URLs einer Webseite sollte nicht vernachlässigt werden. Dabei gibt es einige Punkte die zu beachten sind:
- möglichst kurz
- enthält das Fokus-Keyword
- Worttrennung durch Bindestrich
- Kleinschreibung beachten
- einheitlich aufgebaut
- einfach zu verstehen
2.3) Sitemap erstellen
Eine Sitemap gibt der Suchmaschine grundsätzlich Aufschluss über die Struktur einer Webseite. Dabei listet die Datei die verschiedenen Unterseiten der Webseite auf. Somit hilft die Sitemap dem Crawler die Seiten zu finden und möglichst gut zu verstehen. Gerade größeren Webseiten mit vielen Unterseiten (bspw. Onlineshops) ist es daher zu empfehlen, eine Sitemap zu erstellen. Wenn du WordPress verwendest kannst du mit Hilfe von Yoast SEO in nur wenigen Klicks eine Sitemap erstellen.
2.4) Indexierung optimieren
Um in der Google-Suche gefunden zu werden, müssen deine Seiten indexiert werden. Ohne die Indexierung wird es schwierig, dass potenziellen Kunden oder Leser sie finden. Aber nicht jede Seite sollte indexiert werden. So können bspw. die AGBs oder das Impressum von der Indexierung ausgeschlossen werden. Dafür muss im Quellcode die Anweisung „noindex“ hinzugefügt werden.
2.5) 404-Fehler beheben
404-Fehler sorgen bei den Usern nicht nur für Ärger, sondern führen zu einer erhöhten Absprungrate, die es aus SEO-Sicht zu vermeiden gilt. Ein nützliches Tool, um zunächst die 404-Fehler der eigenen Webseite zu identifizieren, ist der Screaming Frog. In der kostenfreien Version sind bis zu 500 URLs crawlbar. Anschließend sollten die 404-Fehler auf folgende Art und Weise behoben werden:
- Wenn es keine passenden Inhalte gibt auf die weitergeleitet werden kann:
Statuscode 410(gone) verwenden - Wenn es passende Inhalte gibt auf die weitergeleitet werden kann:
Statuscode 301 verwenden
Übrigens: Hier findet ihr unseren Screaming Frog Ratgeber.
2.6) Page Speed
Ein weiteres großes und wichtiges Thema ist der Page Speed. Gerade aus Sicht der User ist es sehr nervig, wenn Seiten zu lange laden. Was dabei als zu lange angesehen wird, lässt sich mit den PageSpeed Insights herausfinden. Diese analysieren Kennzahlen wie z.B. den First Contentful Paint oder die Time to Interactive. Dabei wird sich neben Labordaten, auch auf tatsächliche Geschwindigkeitsdaten bezogen. Eine Webseite sollte im Allgemeinen in unter 2 Sekunden geladen sein, je schneller desto besser. Um den Page Speed zu optimieren können unter anderem folgende Punkte umgesetzt werden:
- Server Caching verwenden
- Bilderoptimierung
- schnellere DNS-Server verwenden
- Bei internationale Seiten CDN verwenden
- HTTPS integrieren
2.7) Optimierung für Mobilgeräte
Laut einer Statista Umfrage wurde im Jahr 2018 das erste Mal häufiger mit dem Smartphone als mit dem PC oder Laptop gesurft. Und auch Google hat diesen Trend erkannt und das Mobile First Indexing angestoßen. Heißt, dass Google der mobilen Version eine höhere Bedeutung zumisst und diese für das organische Ranking heranzieht. Für Webseitenbetreiber ist es daher umso wichtiger die eigene Seite für Mobilgeräte zu optimieren. Google empfiehlt dabei das Responsive Webdesign zu verwenden. Mit dem Mobile Friendly Test von Google können einzelne URLs getestet werden.
2.8) Strukturierte Daten
Strukturierte Daten sind Inhalte oder Informationen die bspw. für Google besonders gekennzeichnet werden. Dies hilft dem Crawler den Content einer Seite besser zu verstehen. So können zum Beispiele Rezepte, Veranstaltungen oder Produkte strukturiert dargestellt werden und profitieren dadurch auch in den Suchergebnissen, durch mehr Platz oder eine auffälligere Darstellung.
2.9) Canonical Tag
Für die Indexierung ist es wichtig, dass der jeweilige Content nur unter einer URL zu erreichen ist. Möchte man auf mehreren Seiten gleiche Inhalte präsentieren, sollte entweder eine der beiden Seiten nicht indexierbar sein oder es sollte ein Canonical-Tag auf die Seite mit dem Ursprungsinhalt gesetzt werden. Gibt es kein Duplikat ist es gängige Praxis, dass man per Canonical-Tag auf sich selbst verweist. Durch diese Maßnahme lässt sich Duplicate Content vermeiden. Duplicate Content führt zu Problemen bei Google, weil nicht klar ist, welche der Seiten in den Suchergebnissen angezeigt werden soll. Langfristig resultieren daraus wahrscheinlich unkonstantere und schlechtere Rankings.
2.10) Interne Verlinkung
Oft ist im Zusammenhang mit Verlinkungen die Rede von Backlinks bzw. der externen Verlinkung. Unterschätzt und weniger Betrachtung findet die interne Verlinkung, die im Bereich der Suchmaschinenoptimierung von wichtiger Bedeutung ist. Bei der internen Verlinkung verweisen die Hyperlinks innerhalb einer Domain auf andere Seiten der Domain. So kann der Google-Crawler die Inhalte leichter finden und auch die Usability für den Nutzer wird verbessert. Interne Links verteilen zudem, wie in der Abbildung zu sehen, den Linkjuice von externen Links auf Unterseiten und stärken diese dadurch. Alle wichtigen Seiten sollten in maximal drei Klicks erreichbar sein.
Eine weitere Möglichkeit die interne Verlinkung zu optimieren sind sogenannte Breadcrumbs. Durch die Breadcrumb-Navigation (Link-Pfad) wird dem User die Navigation vereinfacht, da dieser zu jedem Zeitpunkt weiß, wo er sich in der Hierarchie einer Seite befindet. Die Integration von Bradcrumbs bietet sich gerade bei großen Seiten, wie Onlineshops, an.
2.11) Bilder optimieren
Bilder sagen mehr als 1000 Worte. Und auch auf Webseiten sind Bilder von Bedeutung, da sie die Struktur des Contents auflockern und diesen ergänzen. Um unter anderem in der Bildersuche von Google aufzutauchen, aber auch die Ladegeschwindigkeit einer Webseite zu verbessern, ist es wichtig die Bilder zu optimieren. Dabei gibt es einige Punkte, die beachtet werden sollten. Hier die wichtigsten zusammengefasst:
- Alt-Attribute verwenden
- Bilder komprimieren (z.B. mit TinyJPG)
- Moderne Formate verwenden (z.B. JPEG 2000, JPEG XR oder WebP)
- Bilder richtig dimensionieren
Auch die Darstellung in den Suchergebnissen spielt eine wichtige Rolle. Dabei ist der Title Tag einer der 200 verschiedenen Rankingfaktoren von Google. Der Title Tag gibt an worum es sich auf der jeweiligen Seite dreht. Das musst du beim Title Tag beachten:
- Keyword in den Title integrieren
- Title Länge: zwischen 50 und 60 Zeichen
- Emojis & Sonderzeichen testen
2.13) Meta Description
Die Meta Description ist in der Google-Suche unterhalb des Titles angesiedelt und bietet mehr Platz. Es ist ein kleiner Beschreibungstext, der die Inhalte der jeweiligen URL bestmöglich beschreibt und für den User ansprechend darstellen soll. Die optimale Länge liegt dabei ungefähr bei 160 Zeichen. Um den Title und die Meta Description optimal zu gestalten eignet sich übrigens der SERP Snippet Generator.
2.14) Content
Ansprechender Content ist die Grundvoraussetzung für ein gutes Ranking in den Suchergebnissen. Er bietet nicht nur den Nutzern einen Mehrwert, sondern lässt Google besser verstehen, was auf der Seite passiert. Der Text sollte daher einige Eigenschaften besitzen: fehlerfrei, verständlich, gegliedert, einzigartig, an die Zielgruppe gerichtet, enthält Keyword, angemessene Länge, sinnvoll verlinkt.
Um der Zielgruppe einen weiteren Mehrwert zu bieten, setzen immer mehr Webseiten auf einen Blog oder ein Magazin. Dies führt nicht nur zu einer besseren Nutzererfahrung, sondern wirkt sich meist auch positiv auf den Traffic und die Sichtbarkeit aus. Beachtet werden muss, dass ein Blog/Magazin mit viel Zeiteinsatz verbunden ist und daher Nutzen und Zeit voneinander abgewogen werden müssen.
2.15) Lokale Suche
Die Lokale Suche ist vor allem für Gewerbetreibende wichtig, da sie ihre Kunden im regionalen Umfeld haben. Um nicht nur von der Stammkundschaft gefunden zu werden, nimmt die Bedeutung der lokalen Suche immer mehr zu. Ein Google My Business Eintrag ist daher essenziell für Geschäfte vor Ort. Aber auch Backlinks von anderen regionalen Seiten, Signale über Social Media oder Bewertungen des Unternehmens sollte nicht unterschätzt werden. Hier noch ein paar Tipps für die Optimierung der lokalen Suche:
- Google My Business Eintrag auf dem neusten Stand halten
- in Branchenverzeichnisse eintragen
- Social-Media-Kanäle pflegen
3.) Offpage-SEO
Anders als bei der Onpage Optimierung, können bei der Offpage Optimierung Änderungen nicht direkt auf der eigenen Webseite umgesetzt werden. Hauptbestandteil von Offpage-SEO sind Backlinks, die im Folgenden genauer beschrieben werden und in dieser SEO Checkliste natürlich nicht fehlen dürfen.
3.1) Backlinks
Als Backlinks werden Links angesehen, die von einer externen Seite auf die eigene Seite führen. Ein qualitativ hochwertiges Backlinkprofil signalisiert Google, dass die jeweilige Seite eine gewisse Autorität aufweist und damit eine Relevanz für die Suchmaschine hat. Mit Majestic SEO kann man Webseiten in Bezug auf Trust-Flow, Citation-Flow, Ankertext und viele weitere relevante Backlinkfaktoren analysieren und erhält so einen guten Überblick über das eigene Backlinkprofil sowie dem der Konkurrenz. Zu beachten gilt bei Backlinks vor allem die Qualität und die Themenrelevanz in Bezug auf die eigene Seite. Auch der Ankertext sollte sich unterscheiden. Schlechte Backlinks sollten bestenfalls entwertet werden.
Auf die Suchmaschinenoptimierung bezogen ist die Rede von Social Signals, wenn durch das Teilen, Liken oder Kommentieren von Beiträgen (bspw. bei Facebook), eine gewisse Social-Media-Sichtbarkeit entsteht, die (wahrscheinlich) von Suchmaschinen wahrgenommen wird. Ob positive Social Signals zu einem besseren Ranking führen ist unklar. Trotzdem sollte die Social Media Aktivität nicht vernachlässigt werden, da einige Studien eine Korrelation zwischen Top-Ranking und positiven Social Signals feststellen konnten.
3.3) Konkurrenzanalyse
Auch ein Blick auf die Konkurrenz schadet nicht. Wer sind überhaupt meine Konkurrenten? Für welche Keywords ranken sie? Was machen sie besser als ich? Was kann ich von ihnen lernen? All diese Fragen muss sich ein erfolgreicher Webseitenbetreiber stellen.
4.) SEO Checkliste 2021 – Das Fazit